200 Jahre Fontane

"Hip" und raumfüllend

In diesem Jahr wird der 200. Geburtstag von Theodor Fontane  gefeiert – ein Jubiläum, das offiziell in Berlin mit der Begründung Fontane sei angeblich „nicht hip“ und „nicht raumfüllend“ wenig begangen wird. Auch aus diesem Anlass erzählte Jochen Fontane,  ein Ururenkel des berühmten Dichters, anekdotenreich und äußerst kurzweilig im gut gefüllten Café Wahlkreis von „Geschichte und Geschichten der Familie Fontane“.

Nach Grußworten durch unseren Ortsvorsitzenden und durch den Organisator Jonas Saggerer hörte ein sehr interessiertes Publikum ausgewählte Geschichten aus den Lebensläufen von Mitgliedern der Familie Fontane. Diese waren äußerst unterhaltsam, teilweise sehr tragisch und stets klar in die Umstände der jeweiligen Zeit eingebunden. Jean Pierre Barthélemy Rouanet beispielsweise, ein Vorfahre von Theodor Fontanes Ehefrau floh in jungen Jahren zweimal aus dem Kloster und später aus der französischen Armee, wurde in der Schweiz für die Langen Kerls angeworben und handelte später eine Schonung der Stadt Beeskow vor Plünderung durch die napoleonische Armee aus.

In den Werken Theodor Fontanes steht die Historizität zwar oft tief im Schatten der dichterischen Freiheit, doch waren die gesellschaftspolitischen Beobachtungen und Warnungen des Dichters akkurat und vorausschauend. So erkannte Fontane die Vasallentreue der Deutschen als Gefahr, schon lange vor dem Vorabend des 1. Weltkrieges.

Theodor Fontane selber ist nach Worten seines Ururenkels „so hip wie nur irgendetwas.“